Rückstauschleifen

Für den Rückstauschutz von Entwässerungen von Schmutz- und Regenwasser, unterhalb der Rückstauebene und Rückstauschutz von Fett- und Koaleszensabscheidern, ist es zwingend notwendig, das geförderte Abwasser über das Niveau der zuvor ermittelten Rückstauebene zu heben. Nur eine Abwasserhebeanlage mit Rückstauschleife nach DIN EN 12056-4 bietet einen absolut sicheren Rückstauschutz, sogar bei Stromausfall. Mit einer Hebeanlage können sogar während eines Rückstaus die Ablaufstellen entsorgt werden.

Was ist eine Rückstauschleife?
Unter Rückstauschleife ist eine Ausführung der Druckleitung zu verstehen, die das geförderte Abwasser über das Niveau der zuvor ermittelten Rückstauebene anhebt. Sie stellt eine künstlich erhöhte Rohrführung oberhalb der Rückstauebene dar. In der Regel wird die Druckleitung nach dem Hebewerk einmal über die örtlich festgelegte Rückstauebene geführt. Für einen sicheren Betrieb der Rückstauschleife ist erforderlich, dass das Niveau der Sohle der Umlenkung dieser Rückstauschleife höher als die relevante Rückstauebene geführt wird.

Was ist die Rückstauebene?
Alle Entwässerungsleitungen in Gebäuden sind an einen Abwasserkanal angeschlossen. Staut sich das Abwasser im Kanal, drängt es nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren auch in die angeschlossenen Hausanschlussleitungen zurück. Es kann dort bis auf das Niveau der Straßenoberkante ansteigen. Die Rückstauebene ist dementsprechend als höchste Ebene definiert, bis zu der das Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann. Die Rückstauebene wird von der örtlichen Entwässerungsbehörde in der Abwassersatzung festgelegt. Liegt dort keine Angabe vor, gilt nach DIN EN 12056 bei ebenem Gelände die Straßenoberfläche an der Anschlussstelle als Rückstauebene.

Wir bieten unterschiedliche Anwendungen an:

Rückstauschutz unterhalb Rückstauebene

Ziel ist es, Überflutungen im Gebäude und auf dem Grundstück zu vermeiden. Deshalb muss bei starkem Regen, Überlastungen oder Verstopfungen mit Stau im Kanal und Rückstau in die Anschlusskanäle gerechnet werden. Schäden, die gerade bei fäkalienhaltigem Wasser nicht zu unterschätzen sind, trägt der Eigentümer. Bereits bei der Planung sollten Vorkehrungen gegen Rückstau getroffen werden.

 

 

 

 

 

Gebäude müssen gegen die Folgen eines Rückstaus aus dem öffentlichen Kanalnetz geschützt werden, wenn sich Entwässerungsgegenstände unterhalb der maßgeblichen Rückstauebene befinden. Wer eine Ablaufstelle im Keller betreibt (z.B. Dusche, Waschmaschine oder Toilette) sollte diese Räume, die unterhalb der Rückstauebene liegen, gegen Rückstau sichern. Nur eine Abwasserhebeanlage mit Rückstauschleife nach DIN EN 12056-4 bietet bei Anfall des Abwassers unterhalb der Rückstauebene einen absolut sicheren Rückstauschutz, sogar bei Stromausfall. Mit dieser Hebeanlage können sogar während eines Rückstaus die Ablaufstellen entsorgt werden.

Die Rückstauebene ist nicht nur technisch festgelegt, vielmehr wird dieses Maß in den Abwassersatzungen auch aus rechtlichen und Sicherheitsgründen durch den Kanalbetreiber festgelegt.

Rückstauschutz bei Fettabscheider

Fettabscheider sind entsprechend der vorgegebenen Normen gegen Rückstau zu sichern. Die Norm fordert, dass jeder Fettabscheider, dessen Ruhewasserspiegel tiefer als die örtliche Rückstauebene liegt, mit einer Pumpstation und Rückstauschleife gegen Rückstau zu sichern ist. Erdeingebaute Fettabscheider liegen meist mit ihrem Ruhewasserspiegel unter der Rückstauebene. Somit ist in den meisten Fällen eine Rückstausicherung erforderlich.

DIN 4040-100 9.5 Schutz gegen Rückstau
Abscheideranlagen sind rückstaufrei zu betreiben. Nach DIN EN 1825-2 sind Fettabscheideranlagen, deren Ruhewasserspiegel unterhalb der Rückstauebene liegt, über eine nachgeschaltete Abwasserhebeanlage zu entwässern. In Verbindung mit Abscheideranlagen sind Abwasserhebeanlagen nach DIN EN 12050-1 oder DIN EN 12050-2 oder Pumpanlagen im Sinne von DIN EN 752, jeweils mit Doppelpumpen (min. 30mm freier Durchgang) und Rückstauschleife, zu verwenden.“ Bei Rückstau findet keine Durchlüftung der Anlage statt. Dies kann zu starker Geruchsbildung, Korrosion und sogar Anreicherung explosionsgefährliche Gase führen. Außerdem kann das zurückdrückende Abwasser aus dem Kanal in den Abscheider gelangen. So können Schäden an Anlage und Gebäude durch austretendes Fett entstehen. Die Schäden und Folgeschäden eines übergelaufenen Fettabscheiders können erheblich sein. Im Falle eines Rückstaus können die angeschlossenen Entwässerungsgegenstände und Räume nicht weiter betrieben oder genutzt werden. In der Regel bedeutet dies den Stopp des jeweiligen Gewerbebetriebes.

Rückstauschutz bei Koaleszenzabscheider

Überall wo Leitflüssigkeiten - beispielsweise bei Waschplätzen, Tankstellen, Werkhöfe - nicht in die Kanalisation oder in ein öffentliches Gewässer gelangen dürfen, kommen Abscheideranlagen zum Einsatz. 

Das Abwasser mit Leichtflüssigkeiten gelangt über den Zulauf in den Abscheider. Während die Schwerstoffe zu Boden sinken und dort abgeschieden werden, sammeln sich die Leichtstoffe (z.B. Öl oder Benzin) an der Oberfläche und werden dort bis zur Entnahme zwischengespeichert. Seit der Veröffentlichung der neuen DIN 1999-100 wird explizit der Schutz gegen Austritt von Leitflüssigkeiten gefordert. Durch einen Rückstau im Abwasserkanal dürfen Leichtflüssigkeiten nicht über die Abdeckungen einer Abscheideranlage austreten und ins Erdreich gelangen und dort Schaden anrichten.

DIN 1999-100 Punkt 11.7 Schutz gegen Austritt von Leichtflüssigkeiten
Falls die erforderliche Überhöhung gegenüber der Rückstauebene im Einzelfall nicht eingehalten werden kann, ist eine Rückstausicherung oder eine Sicherung in Fließrichtung hinter der Abscheideranlage wie folgt anzuordnen:

  1. Wenn der Zufluss zur Abscheideranlage sicher unterbrochen werden kann und/oder eine ausreichende Überhöhung auf der Zulaufseite vorhanden ist, ist als Rückstausicherung ein Rückstauverschluss nach DIN EN 13564-1, Typ 2 bzw. Typ 3F, oder ein nachweislich gleichwertiges System zulässig.
  2. Wenn der Zufluss zur Abscheideranlage nicht sicher unterbrochen werden kann, sind Doppelhebeanlagen nach DIN EN 12050-1, DIN EN 12050-2 oder Doppelpumpanlagen nach DIN EN 752 bzw. DIN EN 12056-4 mit Rückstauschleife vorzusehen.“

Bei der Planung eines Abscheiders, sollte daher nicht nur die Überhöhung auf der Zulaufseite, sondern auch eine ablaufseitige Überhöhung bezogen auf die Rückstauebene berücksichtigt werden. In einigen Bausituationen kann die geforderte Überhöhung des Abscheiders nicht eingehalten werden. Schachtabdeckungen des Abscheiders sind in die Fahrbahn eingebunden, Abscheiderstandort lässt sich nicht verschieben usw. Hier kommt der Einsatz der Doppelpumpstation mit Rückstauschleife zu Einsatz.

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